"Ich weiss, ich hätte nichts so gut gemacht wie Musik"

von Thomas Küng für 'Schweizer Illustrierte' vom Dezember 1992

 

Schweizer Illustrierte: Welches Stück auf Ihrer neuen Platte gefällt Ihnen am besten?

Gwerder: „Dr Mütsche Geist“. Das ist eine Polka, die niemand so wie ich spielt.

SI: Was gefiel Ihnen besonders an der Arbeit zu dieser Platte?

Gwerder: Dass wir sie zuhause und nicht im Studio aufgenommen haben. Das wurde tiptop gemacht.

SI: Wo treten Sie am liebsten auf?

Gwerder: Im Restaurant „Rietberg“ in Zürich. Dort sind meine treuesten Fans. Ein kleines Lokal aber ausgezeichnet.

SI: Und in Schwyz?

Gwerder: Dort spiele ich nach Möglichkeit gar nicht. Dort hat‘s mir zu viele Kritiker, die nichts verstehen und doch überall hineinreden wollen. Da spiele ich lieber in Arth in der „Krone“.

SI: Wo ist die Schweiz landschaftlich am schönsten?

Gwerder: In Arth, wo ich seit fünfzig Jahren lebe. Dort bin ich zu Hause - deshalb gefällt‘s mir auch am besten. Ist doch klar, oder?

SI: Mit welchem Musiker spielen Sie am liebsten?

Gwerder: Mit dem Örgeler Ludi Hürlimann. Seit 28 Jahren spielen wir jetzt zusammen. Er ist einer der besten Begleitmusiker auf dem Schwyzerörgeli.

SI: Welches sind die besten Schwyzerörgeli?

Gwerder: Ganz klar, die Eichhorn - aber ein altes, gebaut von Wysel Eichhorn persönlich!

SI: Was sind Ihre Lieblingsgerichte?

Gwerder: Tja, über 80 schmeckt eben nicht mehr alles so gut wie früher. Ich habe keine Lieblingsessen mehr.

SI: Was machen Sie am liebsten ausser dem Musizieren?

Gwerder:  Am liebsten nichts.

SI: Wenn Sie nicht Musiker geworden wären, was wären Sie dann?

Gwerder:  Ein Bettler (lacht). Ich hätte nichts so gerne und so gut gemacht wie Musik. Da bin ich sicher.
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